Trauer umgibt mich. Angst allein zu sein.

Furcht vor dem, was kommen mag.

Wer hilft mir loszulassen?

Ich fühle überhaupt nichts.

Wohin mit der Leere in mir?

Ich finde auf quälende Fragen keine Antwort.

Sieht überhaupt jemand meinen Schmerz?

 

 Das schönste, das ein Mensch hinterlassen kann, ist

dass man lächelt, wenn man sich seiner erinnert.

 

                                                                 (Theodor Fontane)

 

Wenn der Tod in unser Leben einbricht, reagieren wir in der ersten Zeit oftmals völlig unterschiedlich.

Auch wenn wir gerne sagen, dass Weinen den Schmerz lindert oder sogar löst, sind Tränen für manchen Menschen keine Antwort. 

Diese Menschen reagieren in ihrer Trauer völlig anders, so werden manche unglaublich aktiv um sich nicht der Trauer aussetzen zu müssen. Sie gehen ganz normal ihrer Arbeit nach und scheinen von der Trauer völlig unberührt. Wieder andere wollen alles genau begreifen. Wenn der Tod durch Unfall eingetreten ist, befragen sie alle möglichen Beteiligten sowie die Hilfs- und Einsatzkräfte. Ist der Tod durch eine Krankheit erfolgt, so werden Ärzte, Pfleger, Fachbücher konsultiert. Manche gehen sogar in Selbsthilfegruppen, die sich mit der betreffenden Krankheit beschäftigt.

In ihrer Trauer wirken sie oft sachlich und distanziert.

Und wieder andere scheinen nach Außen hin völlig gefasst. Sie wirken wie unter Medikamenteneinfluß. Sie können und wollen ihre Trauer nicht zeigen. Damit versuchen sie jegliche Erinnerung an das Geschehen zu vermeiden um sich so zu schützen. Nur so glauben sie die Trauer aushalten zu können.

 

Genau so unterschiedlich wie die Trauerreaktionen bei engen Angehörigen empfinden diese auch die Reaktion von weniger Betroffenen. Sind alle Beteiligten bei der Bestattung noch im Schmerz vereint, so kehrt bei weniger Betroffenen sehr schnell der Alltag wieder zurück. Bei den engen Angehörigen aber stellen sich im Laufe der folgenden Wochen und Monate neue Sichtweisen ein. Sie fühlen sich mitunter vernachlässigt, allein gelassen. Sowohl vom Verstorbenen wie von den Angehörigen und Freunden. In ihnen entsteht eine Sehnsucht, die sie nur sehr schwer alleine aushalten können.

 

In dieser Situation bitte ich Ihnen meine Hilfe in der Trauerbegleitung an. Trauerbegleitung will mehr als nur ein Kaffeekränzchen oder ein unverbindliches Gespräch sein. Sie will Erinnerungen aufarbeiten und den Trauernden auf ihrem Weg durch die Trauer neue Sichtweisen für ein gelingendes Leben nach der Zeit der Trauer entdecken helfen.

Dabei ist es egal wie der Mensch um den man trauert verstorben ist, sei es plötzlich durch ein tragisches Ereignis wie ein Unfall oder nach einer Reanimation, nach langem Leiden oder auch friedlich nach einem langen Leben.

Die Hinterbliebenen sehen sich mit dem Tod konfrontiert und müssen lernen mit einer neuen Situation umzugehen. Oft fangen sich Familienangehörige in ihrer Trauer gegenseitig auf und stehen einander zur Seite. Doch genauso oft schaffen es weder die Familie noch Freunde Trauernde adäquat zu begleiten und ihnen zu helfen.

 Ich möchte Ihnen helfen die Trauer als eine Chance für einen gelingenden Neuanfang zu sehen. Nicht indem ich Ihnen Antworten auf Ihre Fragen gebe, sondern indem ich mit Ihnen nach dem Warum des Todes frage und ein offenes Ohr für Ihre Klagen und für Ihr Weinen habe. Indem ich Ihr Reden und ihr Schweigen aushalte und für Sie da bin. So soll aus ihrer Trauer ein neues gutes Gefühl entstehen, dass sie wieder zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt. Roland Kachler hat dies sehr treffend mit den Worten beschrieben: "Damit aus Trauer Liebe wird."

Beim Stöbern im Internet habe ich folgende Geschichte gefunden, die für mich nicht nur eindrucksvoll ist. Sie zeigt auch auf, wie wichtig es ist mit den Menschen die einem wichtig sind, Kontakt aufrecht zu erhalten. Wir alle wissen ja nicht, ob die letzte Begegnung mit diesen Menschen nicht tatsächlich die allerletzte im gemeinsamen Leben ist.

Und wenn dann solche Momente nicht vorhanden sind, wird Trauer für den Einzelnen oftmals zu einer schweren Last. Und der unausgesprochene Vorwurf, den sich Trauernde machen, lautet dann: "Hätte ich doch noch..."

 

Ein besonderes Abendessen

Nach 21 Jahren Ehe hat sich meine Frau von mir gewünscht, dass ich nicht sie, sondern mal eine andere Frau zum Abendessen und ins Kino ausführen sollte. Sie sagt: "Ich weiß mit Gewissheit, dass diese Dame wahnsinnig gerne Zeit mit dir verbringen würde!"

Die besagte Dame war meine Mutter, die seit 19 Jahren verwitwet war und welche ich aufgrund meines Jobs und meiner drei Kinder leider nur noch selten besuchte.

Als ich anrief und fragte, ob sie mit mir essen gehen und dann ins Kino wolle, fragte sie zuerst: "Geht es dir gut?" "Alles bestens" antwortete ich "Ich wollte lediglich einmal wieder etwas Zeit mit dir verbringen."

Sie dachte kurz darüber nach und entgegnete dann: "Das fände ich sehr schön!"

Also holte ich sie am Freitag nach der Arbeit ab. Sie hatte sich in Schale geworfen und trug ihr bestes Kleid, das sie zuletzt an ihrem Hochzeitstag trug. Außerdem hatte sie sich die Haare machen lassen. Wir gingen in ein nettes kleines bescheidenes Restaurant und setzten uns. Dann las ich ihr die Speisekarte vor, da sie inzwischen nur noch große Buchstaben erkennen konnte.

Sie musste lächeln: "Früher hab ich dir aus der Karte vorgelesen." "Dann ist es ja wohl jetzt für mich an der Zeit, dir den Gefallen zu erwidern!", sagte ich, ebenfalls mit einem Lächeln auf den Lippen. Wir sprachen während des Essens über vieles und genossen unser Gespräch so sehr, dass wir die Zeit vergaßen und den Film verpassten. Aber das störte uns nicht besonders, da der Abend auch so schon ein voller Erfolg war.

"Und wie hat dir der Abend gefallen?" fragte ich sie. "Großartig! Das sollten wir demnächst unbedingt wiederholen! Aber dann lade ich dich ein, einverstanden?" "Sehr gerne. Ich freue mich schon darauf."

Das waren die letzten Worte, die ich mit meiner Mutter wechseln konnte. Denn nur wenige Tage später erlag sie einem Herzinfarkt. Es geschah plötzlich, dass ich nicht einmal mehr die Gelegenheit hatte, mich von ihr zu verabschieden. Später an diesem Tag erhielt ich einen Umschlag mit einem Brief von ihr, sowie eine Rechnung des Restaurants, in welchem wir gesessen hatten:

"Ich hab diese Rechnung im Voraus bezahlt, da ich nicht sicher bin, ob ich unser nächstes Essen noch erleben darf. Bezahlt wurde jedoch für zwei Personen. Sollte ich also nicht kommen können, dann nimm bitte deine Frau mit. Du wirst nie nachvollziehen können, wie viel mir dieser Abend bedeutet hat. ich liebe dich, mein Sohn!"

Erst in diesem Moment verstand ich, wie wichtig es ist, einem Liebsten so oft wie möglich zu zeigen und zu sagen, dass man sie liebt. Denn nichts und damit meine ich wirklich nichts auf dieser Welt ist wichtiger als die Familie.

(gefunden im Internet: binmitdabei.com/7548)